Alles unter Kontrolle
Flugsteige H und J

Einsatz für die Vorfeldlotsinnen und -lotsen!

Bei jeder Bewegung von Flugzeugen auf dem Vorfeld sind die Vorfeldlotsinnen und -lotsen gefragt! Sie behalten den komplexen Verkehr auf den Rollwegen jederzeit genau im Auge und leiten den Pilotinnen und Piloten den Weg. Und besonders am größten Flughafen Deutschlands braucht es dafür guten Durchblick: Schließlich starteten und landeten 2019 hier durchschnittlich 1.400 Maschinen pro Tag. Da durch das neue Terminal 3 künftig auch im Süden des Flughafens mehr Bodenverkehr entsteht, ist ein neuer Vorfeldkontrollturm errichtet worden.

Ein Arbeitsplatz in luftiger Höhe

Insgesamt 5,5 Quadratkilometer Vorfeld müssen die Vorfeldlotsen von Terminal 3 überwachen. Dafür entstand am Flugsteig H ein fast 70 Meter hoher Turm. Von hier aus haben die zukünftigen Lotsen beste Sicht auf das umliegende Areal. Der analoge Blick aus den nach innen geneigten Fenstern der Kanzel des Vorfeldkontrollturms und zahlreiche technische Hilfsmittel sorgen dafür, dass die Lotsen alles im Blick behalten und so die Sicherheit beim Verkehr auf dem Vorfeld gewährleisten können.

Hoch hinaus

Die ersten vier Stockwerke des Kontrollturms fügen sich noch in den Flugsteig H ein, danach wächst er eigenständig bis auf seine Gesamthöhe von fast 70 Metern Richtung Himmel. Der Tower wurde ab dem fünften Stock mit einer sogenannten Kletterschalung errichtet. Die Außenwände aus Beton wurden vor Ort hergestellt und dann Stockwerk für Stockwerk wiederholt aufeinandergesetzt. Um die Betonteile an ihre angedachte Position zu bringen, war ein 65 Meter hoher Hochbaukran vor Ort. Damit dieser später auch bis zu den oberen Stockwerken reichte, wurde er im Verlauf der Bauarbeiten um 20 Meter aufgestockt. Die Kranführenden mussten dann in schwindelerregender Höhe millimetergenau arbeiten.

Die ersten vier Stockwerke des Kontrollturms fügen sich noch in den Flugsteig ein.

Der Vorfeldkontrollturm wächst bis auf seine Gesamthöhe von fast 70 Metern Richtung Himmel.

Durch die sogenannte Kletterschalung wiederholen sich die Bauschritte auf jedem Stockwerk und gehen so schneller voran.

Die Kanzel ragt circa sechs Meter über den Grundkörper des Towers hinaus.

Aktuell wird das Wärmedämmverbundsystem am Vorfeldkontrollturm angebracht. Dafür wird die Fassade zunächst gedämmt. Im nächsten Schritt folgen Armierungs- und Oberputz.

Die Kanzel des Vorfeldkontrollturms wurde verglast. 

Nun geht es mit dem Innenausbau der Kanzel weiter. 

Das ist der Blick aus dem Vorfeldkontrollturm für die zukünftigen Lotsen.

Im neuen Vorfeldkontrollturm von Terminal 3 werden acht Arbeitsplätze für die Vorfeldlotsen eingerichtet.

Von Stockwerk zu Stockwerk

Der Vorteil der Kletterschalung: Dank der sich wiederholenden Arbeitsschritte wächst der neue Vorfeldkontrollturm schnell in die Höhe. In den ersten zwölf Ebenen ist neben Fahrstuhl und Treppe hauptsächlich die notwendige Technik verbaut. Die Etagen 13 und 14 umfassen die Kanzel, die circa sechs Meter über den Grundkörper des Towers hinausragt. Sie dient als Arbeitsplatz der Vorfeldlotsinnen und -lotsen und ist daher rundum mit geneigten Glasscheiben ausgestattet. Das ermöglicht eine 300 Grad-Sicht auf das umliegende Flughafenareal. Dabei ist für die Lotsenden vor allem der freie Blick auf das Vorfeld relevant. (ein Stockwerk des Vorfeldkontrollturms entsteht)

 

Präzisionsarbeit für die Rundumsicht

Bis Mitte 2022 war die Kanzel des neuen Vorfeldkontrollturms noch eine offene Betonfläche, dann wurde sie mit insgesamt 15 Scheiben verglast. Kein leichtes Unterfangen, denn die 3 Meter mal 3,30 Meter großen Einzelstücke mussten mittels Kran und Sauganlagen vom Boden auf über 60 Meter Höhe zu ihrem Bestimmungsort gehoben werden. An der Kanzel warten Monteure auf Hängegerüsten und nehmen die Scheiben in Empfang. Jeder Handgriff muss sitzen, um die Scheiben passgenau in den nach unten geneigten Fassungen zu befestigen. Hochkonzentriert arbeiten die verschiedenen Gewerke Hand in Hand, damit die Vorfeldlotsinnen und -lotsen am Ende das Rollfeld mit einer 300-Grad-Rundumsicht im Blick behalten können.