Der lange Weg zum Ziel
Terminal 3 im Blick

Manche Menschen leben hier seit einem halben Jahrhundert und behaupten, sie hätten keinen Tag in Frankfurt erlebt, ohne eine Baustelle oder einen Kran zu sehen. Nicht nur die Stadt verändert ihr Erscheinungsbild, auch ihr „Tor zur Welt“ – der Flughafen – hat sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder gewandelt. So auch jetzt. Im Süden des Flughafens Frankfurt fiel im Herbst 2015 der Startschuss für Terminal 3. Die Planungen gehen aber viel weiter zurück.

Bewegte Geschichte

Auf dem Gelände im Süden des Flughafens begann 1934 der Ausbau des Frankfurt Airport zu einem Luftschiffhafen mit einer gigantischen Zeppelinhalle. Von einem „Weltflughafen“ war bei der Eröffnung am 8. Juli 1936 die Rede. Aber nachdem 1937 mit der Hindenburg eines der größten je gebauten Luftschiffe vor den Augen der Weltöffentlichkeit bei der Landung in Flammen aufging, war das Zeitalter der Zeppeline auch in Frankfurt schlagartig vorbei.

Vom „Tor nach Europa“ zum „Tor in die Welt“

Von 1945 bis 2005 wurde das Gelände von der US-Luftwaffe genutzt und war der ehemals größte Militärflughafen außerhalb der USA. Die Rhein-Main Airbase bot zeitweise sogar 7.000 Soldaten und deren Angehörigen eine Heimat. Seit dem Rückzug der US-Luftwaffe im Jahr 2005 ist das ehemalige amerikanische „Tor nach Europa“ Teil von Deutschlands „Tor in die Welt“.

Gespräche über den Ausbau

Angestoßen durch erstmalige Gespräche zwischen Fraport und der Stadt Frankfurt über einen Flughafenausbau Ende der 90er-Jahre, kommt es zu einem zweijährigen Mediationsverfahren. Hierbei beteiligt Fraport Vertreterinnen und Vertreter der Hessischen Landesregierung, Bevölkerung der umliegenden Dörfer und Kommunen sowie Bürgerinitiativen, Unternehmensverbände und Gewerkschaften, um die Rahmenbedingungen für einen Flughafenausbau festzulegen. Im Juni 2000 entscheidet sich die Hessische Landesregierung dann für die Flughafenerweiterung. Kurz darauf beschließt der Fraport-Aufsichtsrat offiziell den Ausbau. Planfeststellungsbeschluss und offizielle Baugenehmigung werden 2014 erteilt.

Architektur- und Realisierungswettbewerb

46 Architekturbüros aus ganz Europa reichten ihre Ideen für das neue Terminal am Flughafen Frankfurt ein. Die Londoner Architekten Foster and Partners überzeugen mit ihrem modernen und nachhaltigen Entwurf die achtköpfige Jury und gewinnen den Architekturwettbewerb am 28. Juni 2002. Im anschließenden Realisierungswettbewerb setzt sich der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler mit seinem Credo – modern, aber mit Wohlfühlatmosphäre – gegen neun Architekturbüros durch. Die drei Gebäudeteile – die Check-in Halle, das Sicherheitsgebäude und der zentrale Marktplatz – sind modular aufgebaut. So lassen sie sich auch in Zukunft flexibel an aktuelle Anforderungen anpassen.

Spatenstich

Der Start des Baus begann am 15. Oktober 2015 mit dem feierlichen Spatenstich. Nach mehr als 15 Jahren intensiver und aufwändiger Vorbereitungen findet auf dem Flughafengelände der offizielle Startschuss für eines der größten privat finanzierten Infrastrukturprojekte Europas statt. 400 Fraport-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie 200 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft sind Teil dieses besonderen Ereignisses.

„Nach über 15 Jahren intensiver Planungen, Genehmigungsverfahren und Prüfungen freuen wir uns, heute mit dem Bau von Terminal 3 am Flughafen Frankfurt zu beginnen. Dieses Terminal sichert nicht nur die Zukunftsfähigkeit der größten Luftverkehrsdrehscheibe Deutschlands im internationalen Wettbewerb und schafft dadurch neue Jobs und Perspektiven für unsere Beschäftigten. Es trägt auch zur Sicherung der wirtschaftlichen Prosperität der gesamten Region und darüber hinaus bei.“ (Stefan Schulte)