Das Gelände im Süden des Flughafens, wo heute das neue Terminal 3 entsteht, ist schon in der Vergangenheit stets ein Ort des Aufbruchs. Hier wird am 8. Juli 1936 ein Luftschiffhafen mit einer gigantischen Zeppelinhalle eröffnet. Aber nachdem 1937 mit der Hindenburg eines der größten je gebauten Luftschiffe vor den Augen der Weltöffentlichkeit bei der Landung in Flammen aufgeht, ist das Zeitalter der Zeppeline auch in Frankfurt schlagartig vorbei.
Ab Oktober 1997 legen Vertretende der Hessischen Landesregierung, Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Gemeinden sowie Bürgerinitiativen, Unternehmerverbände und Gewerkschaften in einem zweijährigen Mediationsverfahren die Rahmenbedingungen für einen Flughafenausbau fest. Im Juni 2000 entscheidet sich die Hessische Landesregierung dann für die Flughafenerweiterung. Kurz darauf beschließt der Fraport-Aufsichtsrat offiziell den Ausbau.
46 Architekturbüros aus ganz Europa reichen ihre Ideen für das neue Terminal am Flughafen Frankfurt ein. Die Londoner Architekten Foster and Partners überzeugen mit ihrem modernen und nachhaltigen Entwurf die Jury und gewinnen den Architekturwettbewerb am 28. Juni 2002. Im anschließenden Realisierungswettbewerb setzt sich der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler mit dem Credo – modern, aber mit Wohlfühlatmosphäre – gegen neun Architekturbüros durch.
Der Planfeststellungsbeschluss schafft die Voraussetzung für den Ausbau des Flughafens bahn- und terminalseitig. Er regelt, welche baulichen Vorhaben und Infrastrukturmaßnahmen Fraport im Rahmen des Ausbaus umsetzt. Im Kontext zum Bau von Terminal 3 umfasst der Beschluss die Erweiterung der Anschlussstelle Zeppelinheim an die A5 und den Bau einer neuen Sky Line-Bahn, die Terminal 3 mit den bestehenden Terminals 1 und 2 verbindet.
Mit der Genehmigung zum Bau von Terminal 3 ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. In der ersten Ausbaustufe sind die Flugsteige H und J sowie das Terminal-Hauptgebäude vorgesehen. Zudem legt die Baugenehmigung fest, dass die Station der neuen Sky Line-Bahn in Hochlage neben der Terminalvorfahrt gebaut wird. Ursprünglich war sie im Untergeschoss des Terminalgebäudes geplant. Die modulare Planung sieht von Beginn an vor, dass Terminal 3 je nach Kapazitätsbedarf weiter ausgebaut werden kann.
Ein ganz besonderes Datum: Nach mehr als 15 Jahren intensiver Planungen, Genehmigungsverfahren und Prüfungen findet auf dem Flughafengelände der offizielle Startschuss für eines der größten privat finanzierten Infrastrukturprojekte Europas statt. 400 Fraport-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie 200 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft sind Teil dieses besonderen Ereignisses.
Direkt nach den Feierlichkeiten zum Spatenstich im Oktober 2015 startet die erste Bauphase: der Trockenaushub. In nur wenigen Monaten entsteht eine 65.900 Quadratmeter große Baugrube. Dafür schaufeln Bagger täglich rund 300 Lkw-Ladungen Erde weg. In der Spitze sind das 5.500 Kubikmeter Erde pro Tag. Mit dem Abschluss des Trockenaushubs ist das Gelände auf der Grundfläche von Terminal 3 auf 5,5 Meter Tiefe ausgehoben.
Terminal 3 wird auch mit Auto, Taxi oder Bus leicht zu erreichen sein. Dafür entstehen neue Straßen und die Autobahn-Anschlussstelle Zeppelinheim wird erweitert. Die erste große Baumaßnahme betrifft die Zu- und Abfahrtsrampe. Zunächst werden im Bereich der Brückenpfeiler insgesamt 48 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 1,20 Metern und einer Länge von bis zu 18 Metern im Boden versenkt. Sie fixieren den Untergrund, damit die Rampen ein stabiles Fundament bekommen.
Im Nassaushub graben Spezialbagger weitere acht bis elf Meter nach unten, bis die endgültige Tiefe der Baugrube unterhalb des Grundwasserniveaus erreicht ist. Damit kein weiteres Wasser eindringt, wird die Baugrube vorab mit bis zu 14 Meter langen Spundwänden an den Seiten abgedichtet. Speziell ausgebildete Taucher bereiten das Schütten der Betonsohle unter Wasser vor. Nachdem der Beton die gewünschte Härte erreicht hat, wird das Wasser abgepumpt, gereinigt und wieder dem Grundwasser zugeführt.
Das neue System ergänzt die bestehende Sky Line-Bahn und wird ebenfalls fahrerlos unterwegs sein. Reisende erreichen Terminal 3 mit der neuen Sky Line-Bahn vom Fern- und Regionalbahnhof aus in nur acht Minuten. Bei einem kurzen Zwischenstopp an Terminal 2 können Fluggäste an der erweiterten Station zwischen der bestehenden Sky Line-Bahn und dem neuen System umsteigen. Alle zwei Minuten werden die Wagen auf der Trasse in Hoch- und Tieflage mit bis zu 80 km/h unterwegs sein.
Aus Kapazitätsgründen entscheidet Fraport 2018 – lange vor Corona – den Bau von Flugsteig G vorzuziehen. Ursprünglich war der Bau des Flugsteigs erst später vorgesehen. Flugsteig G ist ein vollwertiges und modernes Abfertigungsgebäude mit schlanken und unkomplizierten Prozessen sowie einer Kapazität von bis zu fünf Millionen Reisenden. Die Vergabe an den Generalunternehmer erfolgt Ende 2018; der Bau von Flugsteig G startet im Juni 2019.
Nach dem Tiefbau geht es nun Schritt für Schritt in die Höhe: Die Arbeiten an den beiden Flugsteigen J und H mit integriertem Vorfeldkontrollturm starten im ersten Halbjahr 2019. Sie gehören zum ersten Bauabschnitt des neuen Terminals. Die beiden Flugsteige haben 24 Gebäudepositionen. Während Flugsteig H zwei Ebenen für Schengen-Reisende bietet, ist Flugsteig J für Non-Schengen-Reisende mit drei Stockwerken ausgestattet. Die beiden Flugsteige sind im Endzustand fugenlose Rohbauten.
Das sprichwörtliche Herz von Terminal 3 wird für viele Fluggäste zukünftig der Start- oder Endpunkt ihrer Reise sein. Die Abflughalle beeindruckt mit einer Deckenhöhe von 18 Metern und der umgebenden Glasfront. Reisende checken hier unkompliziert ein und geben ihr Gepäck auf. Nach den Sicherheitskontrollen wartet Erholung: Fluggäste können die 6.200 Quadratmeter Retail- und Lounge-Fläche und den großzügigen Marktplatz mit zahlreichen Shopping- und Gastronomie-Angeboten zum Entspannen nutzen.
Über den Vorfahrtstisch gelangen Pkws und Taxis direkt vor die Abflughalle von Terminal 3. Die Zufahrtsrampe, an die der Vorfahrtstisch anschließt, ermöglicht die Auffahrt. Die Abfahrtsrampe leitet den ausfahrenden Verkehr wieder in das anliegende Straßennetz.
Zunächst wird das Haupttragesystem des 14,5 Meter hohen Bauwerks errichtet. Die stabile Grundlage für den Vorfahrtstisch bilden 13 Meter lange Großbohrpfähle und 28 quer ausgerichtete Betonstahlrahmen, die auf V-förmigen Stützen ruhen.
Egal ob Transitreisende oder Fluggäste, die mit dem Zug am Flughafen Frankfurt ankommen: Alle werden Terminal 3 komfortabel erreichen. Um das zu ermöglichen, baut Fraport eine neue Sky Line-Bahn. Dazu werden im Norden des Flughafens der Fahrweg, ein großes Werkstattgebäude und die Station vor Terminal 1 bei laufendem Betrieb und auf engstem Raum errichtet – eine bauliche und logistische Herausforderung! Daneben starten im Juli 2019 auch die ersten Bohrpfahlarbeiten für die Trasse.
Der Tiefbau auf der Terminal 3-Baustelle befindet sich auf der Zielgeraden: In die letzte noch mit Wasser gefüllte Grube wird Beton gegossen, während nebenan schon das Fundament des Hauptgebäudes entsteht. Sobald der Unterwasserbeton trocken ist, wird das Wasser abgepumpt. Nach 670.000 Kubikmetern ausgehobener Erde und bisher 40.000 Kubikmetern Unterwasserbeton ist der Tiefbau danach vollständig abgeschlossen und der gesamte Bereich des künftigen Terminal-Hauptgebäudes bereit für den Rohbau.
Damit die zwölf Züge der neuen Sky Line-Bahn regelmäßig gewartet werden können, entsteht östlich von Terminal 2 ein Werkstattgebäude. Die ersten vorbereitenden Maßnahmen starten im Februar 2020, ab Mitte März folgen dann die Rohbauarbeiten. In dem Gebäude, das aus insgesamt zwei Bauwerken besteht, sind auch die Betriebsleitzentrale und das Materiallager integriert. Im Kerngebäude stehen sieben Stockwerke zur Verfügung, die Werkstatthalle kommt mit zwei Etagen aus.
Das neue Parkhaus – nur einen Steinwurf vom Terminal-Hauptgebäude entfernt – bietet direkten Zugang zum neuen Terminal. Zur Eröffnung des Terminals 2026 werden 8.500 Stellplätze zur Verfügung stehen. Die gesamte Fläche der Parkgarage umfasst 240.000 Quadratmeter, das entspricht ungefähr 34 Fußballfeldern. Um die Parkhäuser im Norden zu entlasten, werden ca. 2.500 Stellplätzen seit 2024 für Holiday Parken genutzt. Die Passagiere werden mittels Bus-Shuttle zu den Terminals 1 und 2 befördert.
Damit Reisende auch am Flugsteig G ein modernes Reiseerlebnis haben, rückt Mitte 2020 die Technik in den Mittelpunkt. Neben größeren Installationen und dem Fassadenbau geht es nun auch an den Innenausbau. Dabei arbeiten viele Gewerke parallel im zunächst 400 Meter langen Flugsteig. 160.000 Kubikmeter Estrich, 20.000 Meter Heiz- und Kühlleitungen und 9.500 Meter Lüftungskanäle werden benötigt, um Flugsteig G im Inneren mit Leben zu füllen.
Seit der Grundsteinlegung im April 2019 wächst auch das Terminal-Hauptgebäude Stück für Stück aus den Baugruben. Im Herbst 2020 ist der Rohbau in allen Untergeschossen beendet. Während die Rohbauarbeiten in den höheren Stockwerken weitergehen, startet im Keller bereits die technische Gebäudeausstattung: Allein im Hauptgebäude werden etwa 290 Kilometer Rohre für Heiz- und Kältetechnik sowie Sanitär- und Feuerlöschanlagen gelegt – das entspricht nahezu der Luftlinie von Frankfurt nach München!
Das Dach des Terminal-Hauptgebäudes ist in etwa so groß wie 2,5 Fußballfelder und muss in einzelnen Segmenten wie ein Rollladen von einer Seite auf das Gebäude aufgeschoben werden. Ab Mai wird die Baustelle für die schweren Geräte vorbereitet, die dafür erforderlich sind, im Sommer werden die Hilfskonstruktionen für die spätere Montage installiert und im Herbst gehen die Schwerlastkräne an die Arbeit und beginnen mit dem Einhub bzw. Einschieben des Dachs.
Für Reisende, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Terminal 3 gelangen wollen, wird sie der Startpunkt sein: die neue Station der Sky Line-Bahn an Terminal 1. Sie entsteht zwischen Terminal 1 und dem Sheraton-Hotel. Nur wenige Gehminuten vom Regional- und Fernbahnhof entfernt werden zunächst die Stützen gestellt, dann folgen der Baukörper der neuen oberirdischen Station sowie die Verbindungswerke zwischen ihr, dem Terminal, den Bahnhöfen und dem Sheraton-Hotel.
Fast 70 Meter ragt der Rohbau des neuen Vorfeldkontrollturms an Flugsteig H empor und hat damit seine endgültige Höhe erreicht. Auch der Rohbau für die sechs Meter über den Tower-Körper hinausragende Kanzel ist bereits abgeschlossen. Ab Sommer 2021 knüpfen der Fassadenbau sowie technische Arbeiten an. Große geneigte Glasscheiben ermöglichen den Vorfeldlotsen einen 300 Grad-Ausblick. Im Tower wird der längste Fahrstuhl des gesamten Terminal 3 installiert.
Als Grundlage für das Dach müssen insgesamt 20 Stahlträger montiert werden. Dazu ist der Einsatz eines besonderen Raupenkrans erforderlich. Dieser hat eine Gesamtlänge von 127,4 Metern und wurde mit insgesamt 45 LKWs in Einzelteilen angeliefert und innerhalb von drei Tagen aufgebaut. Im Stundentakt werden die einzelnen Stahlträger mit einem Gewicht von rund 31 Tonnen mit dem Kran vom Lagerplatz vor dem Terminal-Hauptgebäude in die vorgesehenen Aussparungen gehoben.
Die Bauarbeiten der ersten Bauphase von Flugsteig G werden 2021 in vielen Bereichen abgeschlossen sein. Je nachdem, wie sich die Nachfrage entwickelt, hat die Fraport AG die Möglichkeit, Flugsteig G mit einer Kapazität von bis zu 5 Millionen Fluggästen pro Jahr früher in Betrieb zu nehmen als das gesamte Terminal 3. Die Inbetriebnahme des gesamten Terminals wird 2026 erfolgen. Flugsteig G ist auf Direktflüge zu klassischen Urlaubszielen im Schengen und Non-Schengen-Raum zugeschnitten.
Um das neue Terminal 3 optimal mit dem umliegenden Straßennetz zu verbinden, wird die Anschlussstelle Zeppelinheim an der A5 mit einem neuen Brückenbauwerk erweitert. Zunächst werden dafür Bohrpfähle eingebracht, auf denen das 142 Meter lange Vierfeldbauwerk aufgesetzt wird. Mitte 2021 wird die Brücke je Fahrbahnseite bei einer nächtlichen Sperrung der Autobahn im Ganzen angeliefert und eingebracht. Ab dem 1. Quartal 2022 ist die erweiterte Anschlussstelle befahrbar.
Um das Dach des Terminal-Hauptgebäudes zu errichten, werden fünf Elemente schrittweise montiert. Auf einer Hilfskonstruktion werden die ca. 2.000 Tonnen schweren Segmente zunächst vormontiert und im Anschluss von einer Seite über Verschubbahnen aufgeschoben. Die Montage des ersten Segments findet im Januar 2022 statt. Das letzte Element wird im Herbst 2022 in seine finale Position geschoben.
Nach erfolgreichen technischen Tests hat Fraport planmäßig Mitte April 2022 den neuen Flugsteig abgenommen und zunächst in einen ruhenden Zustand überführt. Je nach Entwicklung des Passagieraufkommens kann der Flugsteig früher als die anderen Bereiche von Terminal 3 in Betrieb genommen werden. Damit ließe sich die Kapazität vorzeitig um bis zu 5 Mio. Passagiere pro Jahr erhöhen. Für die letzten Einbauten und Tests vor der Eröffnung wird eine Vorlaufzeit von zwölf Monaten benötigt.
Terminal 3 wächst rasant. Noch schneller geht es bei den zuführenden Straßen voran. Insgesamt zehn Kilometer Fahrweg werden für das neue Terminal gebaut. Viele Bereiche sind schon fertiggestellt und werden befahren. Am 19. August kommt ein neuer großer Abschnitt dazu: Die erweiterte Anschlussstelle Zeppelinheim geht in Betrieb – zunächst aber nur teilweise. Davon profitieren direkt Verkehrsteilnehmende, die aus dem aus Süden kommend die CargoCity Süd schneller und direkter erreichen.
Die Vorfeldlotsinnen und -lotsen steuern den Rollverkehr von Flugzeugen auf dem Vorfeld von Terminal 3. Für ihre 300-Grad-Rundumsicht sorgt die Kanzel des Vorfeldkontrollturms bei Flugsteig H, die im August 2022 mit 15 Glasscheiben versehen wird. Für die Arbeit in über 60 Metern Höhe nutzen die Monteure Hängegerüste, da die Scheiben von außen an den Turm herangeführt werden. Nach diesem erfolgreichen Balanceakt startet der Innenausbau mit zahlreichen technischen Installationen.
Die ersten beiden Wagen des sogenannten Personentransportsystems kommen auf zwei Tiefladern am Flughafen Frankfurt an. Die beiden Fahrzeuge, von denen jedes elf Meter lang und circa 30 Tonnen schwer ist, werden vom Herstellerwerk in Wien angeliefert. Nach ihrer Ankunft werden sie mit einem Kran auf die 17 Meter hohe Fahrzeugtrasse und in die Fahrspur gehoben. Anschließend werden sie im neuen Werkstattgebäude für die ersten Testfahrten vorbereitet.
Im Terminal-Hauptgebäude beginnen und beenden die Fluggäste ihre Reise. Die riesige Check-in-Halle ist imposant gestaltet. Am beeindruckendsten dabei: die 18 Meter hohe Glasfassade, die sich aus insgesamt 700 einzelnen Scheiben zusammensetzt. Sie werden auf eine Stahlunterkonstruktion aufgesetzt. Dabei ist millimetergenaue Arbeit nötig, teilweise in Überkopfmontage. Die Stahlverstrebungen sind schlank und zurückhaltend, so rückt die filigrane Glasfront noch mehr in den Vordergrund.
Von April 2020 bis Mai 2023 wird eines der größten Parkhäuser Europas neben dem Hauptgebäude von Terminal 3 errichtet. Auf acht Ebenen werden 8.500 Stellplätze zur Verfügung stehen, darunter auch spezielle Parkmöglichkeiten für Elektrofahrzeuge mit Ladestationen. Betrieben werden diese Ladesäulen mit Strom aus einer Photovoltaikanlage, die zur Inbetriebnahme des Terminals 2026 auf dem Dach des Parkhauses zur Verfügung steht. Zusätzlich werden rund 300 Stellplätze für Fahrräder eingerichtet.
Die erweiterte Anschlussstelle Zeppelinheim wird für den Verkehr freigegeben. Die Straßenanbindung von Terminal 3 über die neue Anschlussstelle an das bestehende Verkehrsnetz ist damit abgeschlossen. Etwa zehn Kilometer neue Straßen verbinden Terminal 3 mit den beiden anderen Terminals, mit der Autobahn (A5) und der CargoCity Süd. Wie wichtig die Anbindung des Terminal 3 über die Straße ist, zeigen auch die Verkehrsprognosen: Bis zu 20.000 Fahrzeuge werden den Streckenneubau pro Tag nutzen.
Unter dem Terminal-Hauptgebäude sind die beiden Wärme-Kälte-Energiezentralen, kurz WKE-Ost und WKE-West, entstanden. Von hier aus werden Wärme und Kälte in die einzelnen Gebäude verteilt. Dabei wird auch auf umweltschonende Technologie gesetzt. Durch Rückkühlwerke auf dem Dach des Terminal-Hauptgebäudes und eine Wärmerückgewinnungsanlage wird die Energie effizient genutzt. Die Menge an Energie, die in beiden Zentralen zusammen erzeugt wird, entspricht dem Bedarf von mehr als 4.000 Einfamilienhäusern.
Ganz langsam und nur ein paar Meter fährt einer der neuen Züge bei der ersten Testfahrt im Oktober auf der fertiggestellten Trasse. Die neuen Züge werden jetzt nach und nach auf einem eigenen Testgleis auf Herz und Nieren geprüft, zunächst manuell und anschließend im Automatik-Modus. Es sind vollautomatische Fahrzeuge, die mit Eröffnung des neuen Terminals 2026 bis zu 4.000 Passagiere pro Stunde und Richtung zwischen den Terminals 1, 2 und 3 befördern. Die Fahrzeit liegt bei knapp acht Minuten und die Spitzengeschwindigkeit bei 80 km/h.
Ein echter Blickfang wird fertiggestellt: die sogenannte Tropfendecke im zentralen Markplatz des Terminal-Hauptgebäudes. Durch Lichthöfe gelangt reichlich Tageslicht in den Gebäudeteil und sorgt damit für eine ganz besondere Atmosphäre. Die Tropfendecke ist ein Unikat. Sie besteht aus insgesamt 25.000 Metern Aluminiumrohren. Das Deckenkunstwerk lädt im Markplatz mit seinen vielen Boutiquen, Shops und Restaurants einmal mehr zum Verweilen ein.
Der Rohbau des Vorfeldkontrollturms von Terminal 3 ist fertiggestellt. Es folgt der Innenausbau. Für insgesamt acht Vorfeldlotsen werden die Arbeitsplätze in der rundum verglasten Kanzel im 14. Stockwerk des Turmes eingerichtet. Die gute Sicht auf das Vorfeld ermöglicht es den Lotsen, den Verkehr neben den Start- und Landebahnen im Blick zu behalten und so die Sicherheit der Fahr- und Flugzeuge zu gewährleisten.
Anfang April treffen die ersten Fluggastbrücken in Frankfurt ein. Der Transport der insgesamt 41 Fluggastbrücken vom Hafen Rotterdam direkt zur Baustelle des Terminal 3 erfolgt auf dem Landweg. Nach der Inbetriebnahme von Terminal 3 2026 werden die Passagiere von Flugsteig H und J durch diese Brücken in die Flugzeuge gelangen. Um ihnen das Einsteigen in den Flieger so angenehm wie möglich zu machen, sind die Brücken, die im ausgefahrenen Zustand bis 41 Meter lang sind, rundum verglast.
Der Bau der neuen Trasse zwischen den Terminals ist abgeschlossen und die Züge können die Stecke befahren. Damit die neue Sky Line-Bahn nach Eröffnung von Terminal 3 die Passagiere rundum sicher befördert und alle Aus- und Einstiege problemlos ablaufen, werden mehrere Monate lang umfangreiche Testfahrten durchgeführt. Die insgesamt zwölf Fahrzeuge werden gründlich im Werkstattgebäude, in den Stationen und auf der 5,6 Kilometer langen Trasse erprobt und in Betrieb gesetzt.
Im Oktober 2024 werden Flugsteig H und der Vorfeldkontrollturm von den Behörden und der Branddirektion abgenommen. Damit gelten beide Projektabschnitte als baulich fertiggestellt. Die erste und größte Hürde für die Inbetriebnahme ist damit genommen. Bis 2026, wenn das neue Terminal 3 seine Pforten öffnet, werden alle Restarbeiten im Flugsteig erledigt und die notwendigen Tests aller Bereiche abgeschlossen.
Seit November 2024 entsteht im Berliner Studio des Künstlers Julius von Bismarck ein besonderer Blickfang für das Terminal 3. Wer das Terminal-Hauptgebäude nach der Eröffnung 2026 betritt, sollte seinen Blick nach oben richten. Denn unter der 18 Meter hohen Decke wird eine riesige Rauminstallation mit den Grenzen unserer Wahrnehmung spielen.
Jeder Flughafen weltweit verfügt über eine Kennung, die sich aus drei Buchstaben zusammensetzt. Am Flughafen Frankfurt sind das die Buchstaben F, R und A, oder im Fliegeralphabet ausgedrückt: Foxtrot, Romeo und Alpha. Überlebensgroß steht der sogenannte Drei-Letter-Code jetzt vor dem Terminal-Hauptgebäude von Terminal 3. Er ist eines der Wahrzeichen des Neubaus und wird mit der Eröffnung des Terminals für alle zugänglich sein.
Terminal 3 wird mit modernster Sicherheitskontrolltechnik ausgestattet, unter anderem CT-Scanner. Die darin verwendete Computer-Tomographie (CT), bekannt aus der Medizin, ermöglicht eine zuverlässige, schnelle und differenzierte Erkennung verschiedener Materialien und Gegenstände. Flüssigkeiten, Smartphones und andere elektronische Geräte können so im Handgepäck verbleiben. Dadurch vereinfacht sich der Ablauf an den Sicherheitskontrollen erheblich und die Wartezeit für die Passagiere wird deutlich kürzer.
Der breite Retail-Mix, unterstreicht die internationale Bedeutung des Flughafens als zentrale Drehscheibe und überzeugt durch klare Kundenorientierung und Innovation. Nach Inbetriebnahme von Terminal 3 erwarten die Fluggäste 64 Retail- und Service-Einheiten. Das Herzstück dieses Einkaufsparadieses ist der zentrale Marktplatz mit seiner spektakulären Tropfendecke. 15 Einzelhandelsgeschäfte, eine Bar und zwei Food Courts mit knapp 1.000 Sitzplätzen laden hier zum Entdecken, Genießen und Verweilen ein.
Die Flugsteige H und J des neuen Terminals verfügen über insgesamt 24 Brückenbauwerke, an die nun wie geplant alle 41 mobilen Fluggastbrücken angedockt sind. Durch sie werden nach der Inbetriebnahme von Terminal 3 im Jahr 2026 die Passagiere in die Flugzeuge gelangen. Nach Bedarf können die jeweils drei Abschnitte der Fluggastbrücken ausgefahren beziehungsweise ineinandergeschoben werden. Viel Helligkeit, ein angenehmes Platzgefühl und eine beeindruckende Sicht auf das Vorfeld gewähren die rundum verglasten Durchgänge.
Flugsteig J wird im Juli von den Behörden und der Branddirektion abgenommen. Mit 600 Metern und knapp 27.000 Quadratmetern ist er der längste und größte Flugsteig des Neubaus, der für den Non-Schengen-Verkehr vorgesehen ist. 14 Gebäudepositionen mit jeweils zwei mobilen Fluggastbrücken bieten Platz für Flugzeuge aller Art, darunter auch Großraummaschinen wie den A380. Die Fertigstellung ist ein weiteres Puzzlestück im modularen Gesamtprojekt Terminal 3, das ab 2026 bis zu 19 Millionen Fluggäste abfertigen kann.
Eines der größten Bauprojekte Europas nähert sich seiner Fertigstellung. Der Großteil der Gebäude des neuen Terminals sind errichtet. In der verbleibenden Bauzeit wird auch ihr Innenleben Gestalt annehmen. Verfolgen Sie im Zeitstrahl den Entstehungsprozess und die Meilensteine des Baugeschehens zurück.