Der Spezialtiefbau
Im Herzen von Terminal 3

Es wird nass

Im Spezialtiefbau wird die Baugrube nochmals um acht bis elf weitere Meter ausgehoben. Eine Baugrube mit solcher Tiefe ist für den Bau von Terminal 3 notwendig, damit die Reisenden später vom Check-in bis zum Boarding auf einer Ebene bleiben können ohne jegliche Treppenstufen überwinden zu müssen. Ein Teil der hochkomplexen Technik für das neue Terminal hat deshalb ihren Platz in den beiden Untergeschossen.

Damit die Spundwände leicht ins Erdreich gleiten, wird der Boden zunächst aufgelockert.

Riesige Baumaschinen, sogenannte Teleskop-Mäkler, heben und bewegen die Baustahlelemente.

Die einzelnen Stahlplatten haben eine Läge von 14 Metern.

Das Raupenfahrzeug greift sich mit dem langen Arbeitsarm eine Spundwand, bewegt sie an den Zielpunkt und rüttelt sie dort in den Boden.

Die einzelnen Elemente werden bündig mit anderen Spundwänden in die Erde gerüttelt.

Nur das obere Ende der Spundwände schaut noch aus dem Erdreich heraus.

Die Spundwände bestehen aus einzelnen Lamellen, die miteinander verankert sind.

Die Spundwände werden im Erdreich verankert, damit sie stabil stehen und dem Erddruck standhalten.

Der Spezialtiefbau schreitet zügig voran.

Die einzelnen Parzellen der Baugrube sind nun gut zu erkennen.

Der Aushub startet zunächst noch im Trockenen.

Gerüttelt – nicht gerührt!

Um die Parzellen abzudichten und zu stabilisieren, werden sie vor dem weiteren Aushub mit 14 Meter langen Stahlplatten – sogenannten Spundwänden – umschlossen. Nach und nach werden insgesamt 46.000 Quadratmeter Spundwände aus insgesamt 7.100 Tonnen Stahl verbaut. Die Fläche entspricht rund sechs Fußballfeldern in der Größenordnung des Frankfurter Deutsche Bank Parks.

Ein stabiles Fundament

Alle Parzellen, die im Rahmen des Spezialtiefbaus weiter ausgehoben wurden, sind mit Grundwasser gefüllt. Bevor es abgepumpt werden kann, muss der Boden betoniert werden, um die Baugrube auch nach unten abzudichten. Hier kommen nun Industrietaucher zum Einsatz, um die Betonarbeiten unter Wasser zu begleiten. Das Terminal 3 braucht ein stabiles Fundament. Deshalb werden zunächst ca. 3.500 Auftriebsanker in den ausgegrabenen Boden gebohrt, bevor die Betonwanne am Grund der Baugrube mit 39.000 Kubikmeter Unterwasserbeton ausgegossen wird. Wenn der Beton später aushärtet, verbindet er sich mit den noch herausragenden Ankern, wodurch ein Auftrieb der Betonsohle verhindert wird.

Astronauten unter Wasser

Tauchen und Bauen – diese Kombination sorgt zunächst für Staunen. Doch wenn die Baugrube unter Grundwasserniveau liegt und der Arbeitsplatz zeitweise ein Wasserbecken ist, schlägt die Stunde der staatlich geprüften Taucher auf der Baustelle. Mit einer Ausrüstung von bis zu 35 Kilogramm, die mehr einem Raumanzug ähnelt, arbeiten die Taucher. Dazu gehört ein 12 Kilogramm schwerer Helm, über den sie mit Sauerstoff versorgt werden und mit dem Einsatzleiter an der Oberfläche kommunizieren können. Eine spezielle Wärmewolle im Neoprenanzug hält zusätzlich warm, denn die Unterwasserarbeiten finden oft auch bei einstelligen Wassertemperaturen statt.

Von Sand über Wasser zu Beton

30 bis 50 Tage dauert es, bis der Beton unter Wasser vollständig ausgehärtet ist. Danach kann der letzte Schritt im Spezialtiefbau starten: das Lenzen. Dabei wird das in den Parzellen befindliche Grundwasser abgepumpt und mittels verschiedener Aufbereitungsstufen gereinigt. Über speziell errichtete Versickerungsanlagen wird es dann wieder ins Erdreich zurückgeführt und in tiefere Bodenschichten abgeleitet. Dieser Vorgang erfolgt besonders umwelt- und grundwasserschonend. Daher ist es notwendig, das Grundwasser und die Anlagen kontinuierlich zu prüfen und eine lückenlose Qualitätskontrolle durchzuführen.

Die Bagger heben die Parzellen um weitere acht bis elf Meter auf ihre endgültige Tiefe aus.

Die Auftriebsanker ragen aus dem Erdreich hervor.

Die Grube wurde in einzelnen Parzellen bis unter das Grundwasserniveau ausgegraben.

Auf der Baustelle entstehen zeitweise große Wasserbecken.

Die Arbeiten in den Wasserbecken werden von ausgebildeten Industrietauchern begleitet.

Mit einem speziellen Verfahren wird das Grundwasser von Schlamm und Erde befreit.

Die Taucher haben dadurch eine Sichtweite bis zu einem Meter.

Die Taucher überprüfen den Untergrund für das Schütten der Betonsohle und sorgen dafür, dass beim Eingießen des Unterwasserbetons eine ebene Fläche entsteht.

Über den großen Kranarm wird der Unterwasserbeton in das Becken geschüttet. Betonmischwagen stehen Schlange und bringen steten Nachschub.

Nach dem Abpumpen, dem sogenannten Lenzen, bleiben leere Baugruben zurück.

In der Reinigungsanlage wird das Grundwasser in einem mehrstufigen Verfahren aufbereitet.

Während manche Baugruben noch mit Wasser gefüllt sind, laufen in den gelenzten Parzellen bereits die ersten Rohbauarbeiten für das Hauptgebäude.

In die letzte mit Wasser gefüllte Baugrube fließt im Oktober 2019 Unterwasserbeton ein.

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